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Vorstellung der Störungsbilder: Wahrnehmungsstörungen

Ab heute möchten wir Euch die ergotherapeutischen Störungsbilder vorstellen. Wir starten mit den Wahrnehmungsstörungen.


Was bedeutet Wahrnehmung?

Gemeint ist die Fähigkeit Sinneswahrnehmungen mit Hilfe der fünf Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten) aufzunehmen, diese zu verarbeiten und entsprechend der gemachten Erfahrungen darauf zu reagieren. Bei den Sinneswahrnehmungen handelt es sich nicht um Gefühlseindrücke, sondern um das Aufnehmen von Reizen aus der Umwelt über Augen, Ohren, Nase, Mund, Haut, Gelenke und Muskeln.

Eine gute Wahrnehmungsverarbeitung braucht als Basis unbeeinträchtigte Sinnesorgane, da es sonst zu einem unpassenden Abbild der Umweltreize kommt.

Habe ich beispielsweise Schwierigkeiten einen Ball zu fangen, kann es einerseits daran liegen, dass ich schlecht sehe und eigentlich eine Brille bräuchte (Sinnesorgan Auge) oder ich die Sinneseindrücke zwar angemessen aufnehme, sie aber nicht entsprechend verarbeiten und darauf reagieren kann (Wahrnehmungsverarbeitung).

Sind also alle Sinnesorgane in Ordnung und ich habe trotzdem Schwierigkeiten im Alltag, liegt es nahe, dass die Verarbeitung der Sinneseindrücke beeinträchtigt ist. Hier kann die Ergotherapie helfen.


Bereiche, in denen es zu Schwierigkeiten & Störungen kommen kann:


1. Auditive Wahrnehmung

Gemeint ist die Aufnahme und Verarbeitung von akustischen Reizen, bzw. Höreindrücken.

Im Alltag zeigt sich eine Störung in diesem Bereich beispielsweise durch:

  • das Verwechseln von ähnlich klingenden Lauten, wie p+b & d+t

  • Problemen sich Gehörtes zu merken und / oder entsprechend umzusetzen

  • eine erhöhte Ablenkbarkeit durch Geräusche


2. Visuelle Wahrnehmung

Gemeint ist die Aufnahme und Verarbeitung optischer Reize bzw. Sinneseindrücken der Augen.

Im Alltag zeigt sich eine Störung in diesem Bereich beispielsweise durch das Drehen und Spiegeln von Buchstaben beim Lesen und Schreiben (z.B. Verwechseln von d+b), Schwierigkeiten beim Einschätzen von Entfernungen (z.B.) häufiges Anstoßen an Kanten und Ecken, Probleme bei der räumlichen Wahrnehmung und der Auge-Hand-Koordination.


3. Tast-, Berührungs- und Körperwahrnehmung

Gemeint ist Wahrnehmung und Verarbeitung von Sinneseindrücken über die Haut, Muskeln und Gelenke (Oberflächen- und Tiefensensibilität).

Im Alltag zeigt sich eine Störung in diesem Bereich beispielsweise durch:

  • Schwierigkeiten bei der Bewegungskoordination

  • Unsicherheit bei Höhe u. / o. wackeligem Untergrund

  • Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu halten

  • Vermeiden von Aktivitäten wie Klettern oder schaukeln

  • zu geringe oder zu starke Körperspannung

  • häufiges Stolpern

  • undeutliche Aussprache / Artikulation

  • Schwierigkeiten die eigene Kraft einzuschätzen

  • geringe körperliche Ausdauer

  • Mangelnde Handgeschicklichkeit



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